Hartmanice - Dobrá Voda – Kirche St. Vintières

Kirche St. Vintière ist wahrscheinlich das einzige seiner Art auf der Welt. Die Kirche wurde 1706 an der Stelle einer Holzkapelle errichtet, die archäologischen Funden zufolge bereits im 11. Jahrhundert an dieser Stelle stand. Während der Existenz des Militärgeländes diente die Kirche als Lagerhaus. Er wurde 1995 erneut geweiht, also in dem Jahr, in dem seit Vintíøs Tod 950 Jahre vergangen waren.

Leben des hl. Vintières
Heiliger Vintíø (ca. 955 - 1045)


Vintíø ist tatsächlich der älteste bekannte Bewohner des Böhmerwalds. Bevor er die Klostergewänder anlegte, führte er das Leben eines weltlichen Magnaten. Er stammte aus einer mächtigen und wohlhabenden Grafenfamilie aus Schwarzburg-Käfernburg in Thüringen, wo er um 955 geboren wurde. Er war ein Verwandter des Königs und späteren Kaisers Heinrich II. und seine Schwester Gisela, verheiratet mit dem ungarischen König Stephan I. dem Heiligen.

Angeblich kannte er bereits in seiner Jugend die Sprache seiner slawischen Untertanen bestens, was ihm später bei seinen missionarischen und diplomatischen Aktivitäten von Nutzen war. Laut seiner Biografie war Vintíø ein äußerst körperlich fitter Mann, der sich außerordentlich gut mit Waffen und dem Reiten auskannte Pferd.

Von entscheidender Bedeutung für Vintíøs Leben war die Begegnung mit Gotthard, dem Abt des Klosters in Niederaltaich, der dort in den Jahren 996 – 1022 wirkte. Im reifen Alter, in seinen über fünfzig Jahren, entschloss sich Vintíø, Mönch zu werden. Er beschenkte die Klöster Hersfeld und Göllingen mit seinen Besitztümern und folgte Gotthard anschließend in die Benediktinerabtei im niederbayerischen Niederaltaich am linken Donauufer, nahe dem heutigen Deggendorf. Das Kloster hatte bereits damals eine reiche Geschichte, denn es wurde im Jahr 731 gegründet.

Nachdem er seine Ordensgelübde abgelegt hatte, widmete Vintíø sein Leben nicht nur der klösterlichen Abgeschiedenheit, dem Gebet und der Besinnung in der Einsamkeit des Waldes. Mönch Günther unternahm Missionsreisen und beteiligte sich aktiv am politischen Leben. In Böhmen trug er neben seiner missionarischen Tätigkeit dazu bei, engere Kontakte zwischen dem Kloster Bøevnov und Niederaltaich aufzubauen. Davon zeugt beispielsweise die Wahl von Vintíøs ehemaligem Mitbruder aus Niederaltaich Menhart zum Abt in Bøevnov.

In den diplomatischen Verhandlungen zwischen den tschechischen und deutschen Monarchen wurden Vintír wichtige Aufgaben im Bereich der damaligen Hochpolitik anvertraut.

Als Vintíø am 9. Oktober 1045 starb, ließ der böhmische Fürst Bøetislav I. den Leichnam des Einsiedlers nach Bøevnov überführen, wo er in der Klosterkirche beigesetzt wurde.

Verknüpfung:

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