Zavlekov - Skránèice - Denkmal für den Dichter Rudolf Mayer

Dem Dichter Mayer erging es ähnlich wie Karel Hynek Mácha



Der aus Nová Hospoda u Plánice stammende Rudolf Mayer schrieb sein berühmtestes Gedicht kurz vor seinem Tod. Ihr dunkler Schatten folgte ihm sein ganzes Leben lang wie die Armut. Dies wird auch durch sein Tagebuch bestätigt, in dem er Folgendes schrieb: „Mein Vater starb im dreizehnten Jahr meines Lebens, ein halbes Jahr später stöhnte ich sehr, sodass meine Genesung zweifelhaft war.“ Auch die Mutter starb drei Jahre später.'


Rudolf Mayer wurde am 13. Oktober 1837 geboren und studierte wie der Dichter Emil Frída (Jaroslav Vrchlický) am Klatowsker Gymnasium. Hier fand er in dem Komponisten Ludevít Procházek auch einen guten Freund. Während seines Studiums verliebte er sich auch zum ersten Mal. Allerdings hielt seine Beziehung zu Emilia Wollner, die aus einer wohlhabenderen bürgerlichen Familie stammte, nicht lange. Ihre Eltern heirateten sie mit dem Husaren-Rhythmusisten Dembínský.


Nach dem Abitur im Jahr 1855 wollte Rudolf Mayer Philosophie studieren, ging aber auf Drängen seines einflussreichen Onkels nach Wien, um Jura zu studieren. Allerdings blieb er nicht lange in der Hauptstadt der Habsburgermonarchie, denn in seinem Herzen siegten patriotischer Stolz und die Sehnsucht nach seinem Heimatland. Deshalb reiste er 1857 nach einer Urlaubsreise in den Böhmerwald nach Strakonice und später nach Prag, wo er Jan Neruda traf. Die Entwicklung seines spirituellen Lebens wurde jedoch leider durch schwere Armut gebremst, die seine Krankheit – Tuberkulose – nur noch verstärkte. Es gelang ihm, sein Studium mit der Promotion abzuschließen, doch die Erschöpfung erschöpfte ihn so sehr, dass er sich nie mehr von seinem schlechten Gesundheitszustand erholte.


Rudolf Mayer interessierte sich sehr für das nationale Bewusstsein in Klatovy. Er stand in ständigem Kontakt mit den patriotischen und fortschrittlichen Bürgern von Klato. In seinem Geburtsort Nové Hospoda forderte er die Bürger auf, nicht für deutsche Vertreter großer Stände zu stimmen.


Eine große Rolle in seinem dichterischen Schaffen spielte der Böhmerwald, der ihn mit seiner natürlichen Schönheit und Stille bezauberte. Für ihn war diese Landschaft ein Symbol seiner Heimat. In seinen Gedichten verband er Motive aus dem Böhmerwald mit seinem Schmerz, seinem Widerstand gegen Unterdrückung sowie seiner Liebe und seinem Hass. Im Jahr 1861 verfasste er eine Rede für die Feier von Karel Havlíèek Borovský in Klatovy und ein Jahr später eine Versrede für ein großes Volkslager in Rabí. Diese Texte sind von Patriotismus und kämpferischer Entschlossenheit durchdrungen und daher eher ein historisches Dokument als ein Gedicht.


Mayers berühmtestes Werk ist wohl das Gedicht V poledne, das 1862 im Almanach Máj abgedruckt wurde. Drei Jahre später starb er im Haus seiner Schwester Matylda Holé in Louèimi, von einer heimtückischen Krankheit befallen. Sein letzter Blick galt dem Fenster, das ihm einen letzten Blick auf die bewaldeten Berggipfel des geliebten Böhmerwalds ermöglichte. Der Tod ereilte ihn, als er erst 28 Jahre alt war. Er erlitt ein ähnliches Schicksal wie andere unserer führenden Dichter – Karel Hynk Mácha und Jiøí Wolker. Die Beerdigung fand in Louèy statt, wo sich eine große Anzahl tschechischer Patrioten versammelte. A. V. Šmilovský sprach über seinem Sarg. Der in Národní liste abgedruckte Nachruf wurde von Jan Neruda verfasst und darin schreibt er beispielsweise: „Mayer war einer der begabtesten tschechischen Schriftsteller, die ich je gekannt habe.“ Der Literaturhistoriker František Buriánek aus Klato hat viele über ihn geschrieben Jahre später: „Mayer ist wirklich nicht großartig wegen seines frühen Todes, wegen seines Schmerzes, sondern seines Kampfes damit, seines Kampfes, das Leben der Menschen auf dieser Erde menschlich zu machen!“

Autor: Martin Køíž



Beschreibung des Denkmals:

Das kleine, von Amateuren modellierte Relief ist auf einem massiven Block aus grauem Granit platziert, der in unmittelbarer Nähe von Zavlekovo abgebaut wird. Auf dem verlängerten Teil des Sockels befindet sich die Inschrift: „PILGER, ERINNERUNG AN DAS BERÜHMTE DENKMAL DES DICHTERS / JUDRO RUDOLF MAYER / EINGEBORENER AUS NOVA HOSPODA / VE SKRANÈICÍ / 1837 1865“ Das Verhältnis von Sockel und Relief ist unpassend gewählt - Das Relief ist zu klein. Am unteren Rand signiert: „ULÈ“, am unteren alten Teil des Reliefs, vermutlich von Kovolijs: „KOLERUS KLATOVY“.
Geschichte:

Der Autor des Denkmals ist Bohuslav Ulè, ein Modellbauer aus Škodovka in Klatovy, von dem wir nur die Gedenktafel von Josef Klièka in Klatovy kennen.
Autor des Textes über das Denkmal: Marcel Fišer, www.socharstvi.info

 

 


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